Der Lernvorgang im Gehirn

Was passiert während des Lernens im Gehirn? 

Es ist sicher nur bedingt möglich, das Gehirn und seine sehr komplexe Funktionsweise in kurzen Worten zu beschreiben. Dennoch ist es wichtig, zu wissen und vor allem zu verstehen, wie das Gehirn funktioniert und was beim Lernen im Gehirn passiert, um tatsächlich effektiv lernen und die eigene Leistungsfähigkeit steigern zu können.

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Hier eine Übersicht zum Lernvorgang im Gehirn: 

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Das menschliche Gehirn wiegt etwa 1200 bis 1600 Gramm und verfügt über etwa 100 000 000 000 Nervenzellen. Dabei setzt sich das Gehirn aus mehreren Hauptbereichen zusammen, nämlich dem Großhirn, dem Kleinhirn, dem Zwischenhirn und dem Hirnstamm.

Jeder dieser Bereiche ist für bestimmte Aufgaben zuständig und regelt unterschiedliche Abläufe im Körper, beispielsweise die Atmung und den Herzschlag oder Emotionen wie Freude und Angst. Dabei besteht jeder Bereich aus Millionen von Nervenzellen und durch Nervenstränge und Synapsen werden Informationen als elektrische Impulse und chemische Botenstoffe weitergeleitet, entschlüsselt, verarbeitet und gespeichert.

Damit das Gehirn funktionieren kann, benötigt es vor allem Sauerstoff, eine längere Unterversorgung mit Sauerstoff kann zu lebenslangen Hirnschäden führen.

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Im Grunde kann das Gehirn mit einer Straßenkarte vergleichen werden. Durch das Lernen und durch unterschiedlichste Erfahrungen im Laufe des Lebens entstehen Straßen im Gehirn und je öfter diese Straßen benutzt werden, desto besser sind sie ausgebaut.

Erhält das Gehirn nun neue Informationen in Form von Lernstoff, legt es neue Straßen an, wobei die Straßen umso stabiler werden, je mehr Informationen vorhanden sind. Damit die Straßen schnell zum gewünschten Ziel führen, müssen die Informationen also nicht nur ausreichend vorhanden sein, sondern die Straßen auch regelmäßig genutzt werden. Übertragen auf das Lernen bedeutet das, dass der Lernstoff immer wieder wiederholt werden sollte, weil sich die Informationen so einprägen und schneller abgerufen werden können.

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Die Gehirnforschung unterteilt das Gehirn in zwei Hälften, in die rechte und die linke Hemisphäre. Die rechte Gehirnhälfte ist für Emotionen, die Phantasie, die Kreativität und die Intuition zuständig, die linke Gehirnhälfte für die Logik, die Analyse, die Sprache und das Bewusststein.

Im Alltag, in der Schule und auch im Beruf wird vor allem mit der linken Gehirnhälfte gearbeitet. Um jedoch effektiv zu lernen, ist es wichtig, beide Gehirnhälften einzubeziehen und zu fordern, eine Methode, die diesem Prinzip folgt, ist beispielsweise das Mind Mapping.

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Das Speichern von Informationen erfolgt prinzipiell in einem vom drei Gedächtnisfiltern, dem Ultrakurzzeitgedächtnis, dem Kurzzeitgedächtnis oder dem Langzeitgedächtnis. Informationen im Ultrakurzzeitgedächtnis bleiben für etwa 20 Sekunden gespeichert und werden als elektrische Impulse weitergegeben. Sie gelangen ins Kurzzeitgedächtnis, wenn sie nicht mit bereits vorhandenen Informationen in Verbindung gebracht werden, wenn sie interessant erscheinen und wenn die Aufnahme nicht durch beispielsweise Lärm gestört wurde.

Im Kurzzeitgedächtnis werden die Impulse in Eiweißmoleküle umgewandelt und bleiben für etwa 20 Minuten gespeichert. Damit die Informationen ins Langzeitgedächtnis gelangen, müssen sie wiederholt werden. Im Langzeitgedächtnis hinterlassen die Informationen feste Spuren, bauen also das Straßennetz aus und bleiben lebenslang gespeichert. Dabei hat es das Gehirn umso leichter, je mehr Kanäle gleichzeitig bei der Aufnahme genutzt werden.

Diese Kanäle sind die Sinnesorgane, das heißt, eine Information kann gehört, gesehen, gefühlt, gerochen oder geschmeckt werden. Wird der Lernstoff also beispielsweise nur stumm gelesen, erfolgt die Aufnahme nur über die Augen und nur die linke Gehirnhälfte ist gefordert. Würde der Lernstoff jedoch laut gelesen werden, wären schon zwei Kanäle an der Aufnahme beteiligt und denkt sich der Schüler zudem noch eigene Bilder aus oder stellt eine Verknüpfungen her, beteiligt sich auch die rechte Gehirnhälfte und das Lernen fällt wesentlich leichter.

Video-Dokumentation zum Gedächtnistraining:

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Thema: Was passiert beim Lernen im Gehirn?

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