8 Tipps für den Schulalltag in der Familie, Teil I

8 Tipps für den Schulalltag in der Familie, Teil I

Das Familienleben scheint manchmal wie eine Großbaustelle: Die Arbeit will kein Ende nehmen, die Handwerker machen, was sie wollen, eines der Gewerke ist zeitlich generell in Verzug und die Bauherren sind nie so richtig zufrieden.

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8 Tipps für den Schulalltag in der Familie, Teil I

Und bei all dem Stress gerät oft in Vergessenheit, dass es in der Familie nicht darum geht, das perfekte Traumhaus zu bauen. Gemeinschaft, Glück, Geborgenheit und Zuneigung sind die Dinge, auf die es eigentlich ankommt.

Natürlich gibt es weder ein Patentrezept noch eine Zauberformel für ein harmonisches Familienleben. Und der Alltag muss organisiert werden. Doch mit ein paar Ideen und den richtigen Kniffen kann das Familienleben entspannter und unkomplizierter sein.

In einem zweiteiligen Beitrag verraten wir acht Tipps, die den Schulalltag in der Familie leichter machen:

Tipp Nr. 1: Dem morgendlichen Stress vorbeugen.

„Hat jemand meinen Turnbeutel gesehen?“, „Ich kann meinen Wasserfarbkasten nicht finden!“ oder „Meine Trinkflasche ist weg!“: Nervöse Suchaktionen am frühen Morgen sind anstrengend und nervig.

Dabei lassen sie sich ganz einfach vermeiden. Dazu muss nur der gute Vorsatz, dass der Schulranzen am Vorabend fertig gepackt wird, zur festen Regel werden.

Vor allem Mütter neigen dazu, den Kleinen stets unter die Arme greifen zu wollen. Besser wäre aber, sich zurückzulehnen. Ab der dritten Klasse sind Schüler reif genug, um selbst die Verantwortung für ihre Schulsachen zu übernehmen.

Natürlich dauert es seine Zeit, bis die Kinder verinnerlicht haben, dass sie ihren Kram selbst zusammensuchen und richten müssen. Und vermutlich wird es den Eltern anfangs schwer fallen, bei der morgendlichen Suche nicht zu helfen.

Aber irgendwann wird alles zur Routine und der Start in den Tag automatisch viel ruhiger.

Was für den Schulranzen gilt, sollte übrigens auch für die Kleidung gelten. Gewöhnen sich die Kinder an, das Outfit für den nächsten Tag abends herauszulegen, sparen sie nach dem Aufstehen Zeit und Energie.

Die Eltern können zwar einen kurzen Blick auf die Kleiderauswahl werfen. Aber sie sollten nicht übermäßig eingreifen. Denn fragwürdige Kombinationen gehören auf dem Weg zur Selbstständigkeit dazu.

Tipp Nr. 2: Das gemeinsame Frühstück zum Ritual machen.

Dass die Kinder nicht mit leerem Magen in die Schule gehen, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Doch das Frühstück muss nicht nur der reinen Nahrungsaufnahme dienen.

Setzt sich die Familie für ein paar Minuten zusammen, wird das gemeinsame Frühstück zu einem Ritual, das für einen guten Start in den Tag sorgt.

Gemeinsames Frühstück heißt aber nicht, dass immer nur ein Elternteil in der Pflicht ist, während sich alle anderen Familienmitglieder an den fertig gedeckten Tisch setzen. Ein Teenager sollte durchaus in der Lage sein, sich sein Pausenbrot selbst zu schmieren.

Und es spricht überhaupt nichts dagegen, wenn die Kinder den Tisch decken, während die Mutter Aufschnitt und Getränke richtet. Der Vater kann die Brötchen und die Zeitung mitbringen, wenn er vom Joggen kommt.

Die genauen Abläufe werden in jeder Familie anders sein. Worum es geht, ist aber, dass die Familie als Gemeinschaft verstanden wird. Die Familie ist ein Projekt, bei dem jeder seine Aufgaben hat. Tatsächlich sind Kinder stolz, wenn sie ihren festen Aufgabenbereich haben und dazu beitragen können, dass alles läuft.

Das klappt zwar nicht von heute auf morgen. Denn wenn die Kids bislang nie mithelfen mussten, sind sie alles andere als begeistert, wenn sie plötzlich mitarbeiten sollen. Doch der Widerstand legt sich und die Familie wird zur Gemeinschaft, in der jeder Verantwortung übernimmt.

Tipp Nr. 3: Die Kids auch mal auf die Nase fallen lassen.

Im ersten Moment scheint es gemein zu sein, die Kinder ins offene Messer laufen zu lassen. Schließlich sind Kinder eben noch Kinder und ihre Eltern haben die Aufgabe, sie zu beschützen.

Trotzdem sind sich Erziehungsexperten einig, dass die Kids ab und zu spüren sollten, welche Folgen es hat, wenn sie etwas machen oder nicht machen.

Ein klassisches Beispiel:

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Der Sohnemann kommt nicht aus dem Bett oder die Tochter trödelt ewig im Badezimmer herum. Weil dadurch die Zeit extrem knapp ist, hetzt Mama oder Papa los und bringt den Sprössling mit dem Auto zur Schule, damit er nicht zu spät kommt.

Doch auf lange Sicht ist damit niemandem geholfen. Es kann durchaus ein heilsamer Schock sein, wenn der Nachwuchs den Schulbus verpasst und deshalb nach seiner Ankunft zunächst vor der verschlossenen Klassenzimmertür steht. Oder wenn der Spross sogar nachsitzen muss, weil er schon wieder zu spät gekommen ist.

Natürlich heißt das nicht, dass die Eltern ihre Kinder im Regen stehen lassen sollen. Die Eltern haben als Erwachsene die Verantwortung. Aber sie müssen ihren Kindern eben auch nicht alles abnehmen. Wenn die Kids in kleinen Schritten lernen, für ihr Verhalten einzustehen, haben sie es später im Leben wesentlich leichter.

Tipp Nr. 4: Die Kinder erst einmal ankommen lassen.

Oft sind es Kleinigkeiten, die für dicke Luft sorgen oder andersherum den Schulalltag in der Familie einfacher machen. Ein echter Klassiker an dieser Stelle ist die Standardfloskel „Na, wie war‘s in der Schule?“ zur Begrüßung.

Diese Frage können sich die Eltern sparen. Denn zum einen werden sie sowieso keine ehrliche und ausführliche Antwort bekommen. Vielmehr wird es bei einem nichtssagenden Kommentar im Stil von „Wie immer.“ oder „Ganz okay.“ bleiben.

Zum anderen haben Schüler in aller Regel wenig Lust, über die Schule zu erzählen, wenn sie gerade erst nach Hause gekommen sind.

Kinder brauchen einen Moment, um die Erlebnisse zu sortieren und zu verarbeiten. Es genügt deshalb völlig, wenn die Eltern die Kids ganz normal begrüßen.

Später können sie dann gezielt erfragen, was sie wissen wollen. Statt sich allgemein zu erkundigen, können sie also zum Beispiel die Mathestunde ansprechen oder sich über Neuigkeiten informieren lassen.

Berichtet ein Schüler von Schwierigkeiten, sollten sich die Eltern übrigens nicht zu Vorwürfen verleiten lassen. Vorwurfsvolle Kommentare wie „Hättest Du halt mal gelernt!“ oder „Du hast schon wieder keine Hausaufgaben gemacht!“ bringen nichts.

Ganz im Gegenteil, lösen sie mitunter nur Trotz oder Frust aus. Experten empfehlen an dieser Stelle, eine Ich-Aussage zu formulieren, also etwa „Ich will, dass Du heute Nachmittag die Englisch-Vokabeln wiederholst.“ Die Botschaft kommt beim Kind an, aber durch die Ich-Form ist der erhobene Zeigefinger nicht mit im Spiel.

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Bernhard Staube, - Inhaber Agentur für Schülerhilfe, Sabine Menkemann, - Lehrkraft Deutsch/ Mathe, Matthias Kurz, - Pädagoge berufsbildene Schule, Canel Gülcan, Studentin Lehramt Germanistik / Religion, sowie Christian Gülcan, Unternehmer/ Inhaber Medienagentur, Arbeitgeber, Betreiber und Redakteur dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bildung, Lernen, Schulen und Weiterbildung.

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