Entspannteres Lernen mit den Kindern – 8 Tipps, 1. Teil

Entspannteres Lernen mit den Kindern – 8 Tipps, 1. Teil

Im alltäglichen Wahnsinn wünscht sich so mancher Erwachsene in die unbeschwerte Zeit als Kind zurück. Doch ganz so einfach haben es die Schüler auch nicht. Die Stunden in der Schule sind mitunter ganz schön anstrengend und zehren an den Kräften. Wieder zu Hause, würden die Kids gerne ihre Freizeit genießen und spielen, sich mit Freunden treffen, ihren Hobbys nachgehen oder einfach nur vor dem Fernseher lümmeln.

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Nur ist nach dem Unterricht eben noch nicht Feierabend. Denn schließlich wollen auch die Hausaufgaben gemacht werden. Und manchmal steht zusätzlich noch das Lernen für Tests und Klassenarbeiten auf dem Programm.

Spätestens wenn Begriffe wie Hausaufgaben oder Lernen fallen, sinkt die Stimmung gerne auf den Tiefpunkt. Während die Eltern mahnend an die Pflichten erinnern, haben die Kinder so gar keine Lust, die Schulsachen herauszukramen. Stress ist damit vorprogrammiert.

Doch am Ende hilft alles Jammern nichts. Das Lernen gehört nun einmal zum Schülerleben dazu und die Eltern sind gefragt, wenn es darum geht, die Kinder im Lernalltag zu überstützen und zu motivieren. Nur wie kann das gelingen, ohne dass jedes Mal erst die Fetzen fliegen?

In einem zweiteiligen Beitrag geben wir acht Tipps, die zu einem entspannteren Lernen mit den Kindern beitragen können:

  1. Den richtigen Zeitpunkt finden

Jeder Mensch hat im Tagesverlauf verschiedene Phasen. So gibt es Zeiten, in denen er produktiv ist und sehr konzentriert arbeiten kann. Zu anderen Zeiten hingegen ist er müde, lustlos und kommt trotz aller Anstrengungen nicht wirklich voran. Diese Phasen fallen bei jedem unterschiedlich aus.

Einige Kinder sind gleich nach dem Mittagessen fit genug, um sich den Hausaufgaben und dem Lernstoff zu widmen. Würden sie das Lernen auf den späten Nachmittag oder Abend verschieben, würde es ihnen sehr viel schwerer fallen, sich zu konzentrieren und etwas einzuprägen.

Im Unterschied dazu brauchen andere Kinder erst einmal eine längere Pause, bevor sie wieder aufnahmefähig sind. Sich gleich nach dem Mittagessen an die Hausaufgaben zu machen, ist für sie die reinste Qual.

Wann der richtige Zeitpunkt ist, müssen die Eltern zusammen mit dem Nachwuchs schlichtweg herauszufinden. Natürlich wird im Alltag immer mal wieder Flexibilität gefragt sein.

Schließlich kann es Termine geben, die ausgerechnet in die beste Lernzeit hineinfallen. Aber wenn berücksichtigt wird, wann der Spross leistungsfähig ist, fällt das Lernen leichter und die Hausaufgaben sind viel schneller erledigt.

  1. Zeitgemäß lernen

Es ist durchaus legitim, wenn Eltern dem Internet und den sozialen Medien skeptisch gegenüberstehen. Und es ist zweifellos nicht besonders sinnvoll, wenn schon die Kleinen stundenlang vor dem Computer sitzen, ständig ihr Smartphone in der Hand haben und der Fernseher für eine Dauerberieselung sorgt.

Andererseits gehört moderne Technik nun einmal zu unserem Alltag und gerade den Kindern bleibt gar nichts anderes übrig, als Medienkompetenzen zu erwerben und stetig auszubauen.

Es gibt viele Eltern, die beim Lernen auf klassische Mittel wie Bücher, Hefte und Stifte setzen. Doch Lernen und Fernseher oder Computer müssen sich nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil können sie sogar die Instrumente sein, die Kinder überhaupt erst zum Lernen motivieren.

Um für Erdkunde oder Biologie zu lernen, können sich Kinder zum Beispiel Reiseberichte, Tierfilme und ähnliche Dokumentationen anschauen. Andere Sendungen oder Internet-Videos erklären und zeigen kindgerecht aufbereitet Inhalte zu Physik und Chemie.

Erwachsenen, die eine Fremdsprache lernen, wird oft empfohlen, sich Filme oder Serien in der entsprechenden Sprache anzuschauen. Dieser Ratschlag lässt sich genauso auf Kinder übertragen.

Lernspiele am Computer vermitteln Wissen auf unterhaltsame Art und machen nicht nur Spaß, sondern wecken auch den Ehrgeiz, immer besser zu werden und das nächste Level zu erreichen.

Natürlich ist es Aufgabe der Eltern, im Blick zu behalten, was sich die Kinder im Fernsehen und Internet anschauen. Genauso sollten sie dafür sorgen, dass der Medienkonsum im Rahmen bleibt. Doch wenn die Kinder die Chance haben, eine Tätigkeit, die sie mögen, mit dem Lernen zu verbinden, prägen sie sich die Inhalte einfacher ein.

  1. Helfen, ohne zu kontrollieren

Viele Eltern haben das Gefühl, dass sie die Hausaufgaben und das Lernen ständig überwachen müssen. Sie fürchten, dass die Kinder die Schularbeiten gar nicht erledigen, die Hälfte weglassen oder nicht ordentlich machen, wenn sie nicht dauernd hinterher sind.

Die Folge davon wäre, dass das Kind in der Schule immer schlechter wird und irgendwann vielleicht nicht mehr mitkommt. Und damit genau das nicht passiert, schauen sie dem Nachwuchs lieber einmal zu viel über die Schulter als einmal zu wenig.

Hinter der ständigen Kontrolle steckt eine gute Absicht. Doch die Überzeugung, dass es ohne die elterliche Aufsicht nicht richtig funktioniert, wird zur Belastung für beide Seiten. Die Eltern sind genervt, weil sie dauernd erinnern und ermahnen müssen. Und die Kinder verlieren die Lust, rebellieren und machen irgendwann dicht.

Natürlich kann es sein, dass der Spross die Hausaufgaben tatsächlich nicht macht, wenn die Eltern nicht nachfragen. Genauso kann es passieren, dass er im Kinderzimmer spielt, statt zu lernen.

Doch kein Kind fühlt sich gut dabei, wenn es dauernd wegen der vergessenen Hausaufgaben im Klassenbuch steht oder schlechte Noten schreibt. Die Sorgen der Eltern können sich also bewahrheiten, sind für das Kind aber auch nicht angenehm. Früher oder später wird es deshalb von selbst umdenken.

Für die Eltern heißt das, dass sie ihr Kind gewähren lassen sollten. Es spricht überhaupt nichts dagegen, sich nach den Hausaufgaben zu erkundigen. Nur sollte das aus echtem Interesse und eben nicht zu Kontrollzwecken erfolgen. Für Kinder ist wichtig, dass sie einerseits das Gefühl haben, dass ihnen ihre Eltern ver- und etwas zutrauen.

Und dass sie andererseits wissen, dass sie jederzeit auf Unterstützung zählen können. Kommen die Kinder mit dem Lernstoff alleine nicht weiter, werden sie ihre Eltern um Rat fragen. So hat das Lernen die Chance, zu einem Gemeinschaftsprojekt zu werden, das von der Zusammenarbeit lebt.

  1. Lernpläne erstellen

Ein probates Hilfsmittel, das die Kinder beim eigenständigen Lernen unterstützt, sind Lernpläne. Die Eltern können dabei zusammen mit ihrem Kind einen Plan erstellen, welche Inhalte im Laufe der Woche erarbeitet werden sollen.

Wichtig dabei ist aber, dass die Eltern bestenfalls Vorschläge machen. Den Umfang und die Einteilung sollte das Kind selbst bestimmen, je nachdem, wie viel es sich zutraut.

Ist die Woche vorbei, können sich die Eltern und ihr Kind erneut zusammensetzen und besprechen, wie es lief. Hat das Kind alles geschafft, was es sich vorgenommen hatte? Hat es sich an den Plan gehalten oder alles auf den letzten Drücker erledigt? War es vielleicht früher fertig, als gedacht? Warum hat etwas besser geklappt, während es an anderer Stelle gehapert hat?

Es geht an dieser Stelle nicht um Kontrolle oder gar Vorwürfe. Das Ziel ist vielmehr ein ehrlicher Austausch. Auf dieser Basis können die Eltern Unterstützung anbieten und das Kind sich andersherum Hilfe holen.

Auch Selbstständigkeit und Verantwortung sind wichtige Faktoren für erfolgreiches Lernen.

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Bernhard Staube, - Inhaber Agentur für Schülerhilfe, Sabine Menkemann, - Lehrkraft Deutsch/ Mathe, Matthias Kurz, - Pädagoge berufsbildene Schule, Canel Gülcan, Studentin Lehramt Germanistik / Religion, sowie Christian Gülcan, Unternehmer/ Inhaber Medienagentur, Arbeitgeber, Betreiber und Redakteur dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bildung, Lernen, Schulen und Weiterbildung.

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