10 Tipps zum Auswendiglernen, Teil 1
Ob in der Schule, im Studium, im Beruf oder bei einer Weiterbildung: Manchmal führt kein Weg daran vorbei, Daten, Fakten, Definitionen oder Formeln stumpf auswendig zu lernen. Es ist zwar bekannt, dass der Lerneffekt nicht besonders groß und vor allem nicht nachhaltig ist, wenn der Lernende versucht, sich möglichst viele Inhalte so schnell wie möglich einzuprägen.
Denn wenn er den Stoff nicht verstanden hat, kann er keine Verknüpfungen herstellen. Die Inhalte gelangen so nur oberflächlich ins Kurzzeitgedächtnis. Für den Anlass, für den sie gebraucht werden, sind sie zwar abrufbar. Doch danach sind sie schnell wieder vergessen.
Damit das Wissen erhalten bleibt, ist also wichtig, das Thema in Gänze zu erfassen und die Inhalte regelmäßig zu wiederholen. So können sie in Zusammenhänge gebracht und in der Praxis genutzt werden. Trotzdem gehört es auch dazu, manchmal eben „nur“ auswendig zu lernen.
Und dazu geben wir zehn Tipps mit auf den Weg!:
Inhalt
Tipp Nr. 1: Den Stoff zum Auswendiglernen vorbereiten
Sich Notizen über die Inhalte, die gelernt werden müssen, aufzuschreiben, ist der erste Schritt beim Auswendiglernen. Denn das Gehirn wird so auf den nachfolgenden Lernprozess eingestimmt.
Außerdem prägen sich die ersten Brocken und Zusammenhänge schon einmal ein.
Wichtig ist aber, die Notizen von Hand zu machen. Werden die Informationen am Computer getippt oder nur von einer Datei in eine andere kopiert, bleibt der Lerneffekt aus.
Beim Aufbereiten der Inhalte kommen drei Aspekte zum Tragen. So sollten die Daten erst reduziert, dann strukturiert und schließlich visualisiert werden.
Reduzieren
Oft sind die Lerninhalte in lange Texte eingebettet. Doch mit Blick aufs Auswendiglernen sind nur wenige Informationen davon wirklich relevant. Aus diesem Grund ist sinnvoll, zunächst die maßgeblichen Daten herauszufiltern.
Das gelingt, indem der Lernende zum Beispiel einen Text aufmerksam liest und dabei die wesentlichen Aussagen unterstreicht.
So ist der Text in Sinneinheiten gegliedert, die der Lernende mit Überschriften versehen und anschließend in eigenen Worten kurz und knapp zusammenfassen kann.
Die Beschäftigung mit den Inhalten führt dazu, dass sich erste Informationen einprägen.
Außerdem kann der Lernende den Stoff einfacher verinnerlichen, weil er die Zusammenhänge versteht.
Der Lernende sollte aber ruhig rigoros vorgehen und alles Unnötige streichen. Für ein effektives Auswendiglernen zählt, dass er sich auf die Daten fokussiert, auf die es wirklich ankommt.
Strukturieren
Sind die entscheidenden Informationen herausgefiltert, sollte der Lernende sie in eine Reihenfolge bringen, die ihm beim Lernen hilft. Vokabeln kann er zum Beispiel nach Wortfamilien oder nach Themenbereichen sortieren.
Formeln oder Definitionen kann er nach Fachgebieten anordnen. Durch eine sinnvolle Struktur entstehen Zusammenhänge, die es einfacher machen, sich die Inhalte zu merken.
Hilfreich ist außerdem, einzelne Daten in kleine Häppchen aufzuteilen. Das Gehirn kann sich keine endlos langen Datenblöcke einprägen. Bei Zahlen zum Beispiel ist nach sieben Ziffern Schluss. Längere Zahlen bleiben auf die Schnelle und ohne viel Übung nicht hängen.
Aus diesem Grund sollte der Lernende versuchen, Daten kleinteilig zu gliedern. So muss er sich nur kurze Inhalte merken, die er anschließend zusammenfügen kann.
Visualisieren
Mit reinem Fließtext, trockenen Daten und langen Zahlenkolonnen tut sich das Gehirn recht schwer. Deshalb sollte sich der Lernende Lernhilfen und Denkstützen bauen, indem er die Inhalte visualisiert.
Dazu kann er zum Beispiel mit verschiedenen Farben arbeiten und wichtige Begriffe aus dem jeweiligen Themengebiet bunt markieren.
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Symbole, kleine Skizzen, markante Zeichnungen oder Verbindungspfeile funktionieren ebenfalls gut. Beim Visualisieren geht es nicht darum, künstlerisch anspruchsvolle Werke zu erschaffen.
Das Ziel ist vielmehr, die Inhalte optisch aufzuwerten und sie dadurch anschaulicher, verständlicher und greifbarer zu machen.
Tipp Nr. 2: Unbekanntes nachschlagen
Auch wenn es nur darum geht, einen Stoff auswendig zu lernen, muss der Lernende wissen und verstehen, was genau er lernt. Wenn ihm Begriffe nichts sagen oder er Formeln überhaupt nicht nachvollziehen kann, wird es ihm sehr schwerfallen, sich die Daten zu merken.
Aus diesem Grund sollte der Lernende unbekannte Inhalte nachschlagen. Auf diese Weise wird ihm klar, worum es eigentlich geht. Und je greifbarer Inhalte sind, desto eher gelingt es, sie sich einzuprägen.
Tipp Nr. 3: Stoff oft wiederholen
Beim Auswendiglernen ist wichtig, den Stoff stetig zu wiederholen. Je öfter der Lernende die Inhalte durchgeht, desto besser prägen sie sich ein.
Der Effekt ist mit einem Trampelpfad vergleichbar. Anfangs ist noch gar kein Weg erkennbar. Doch je häufiger jemand über den Pfad läuft, desto stabiler wird er.
Der Pfad ist zunehmend besser zu sehen, verfestigt sich und wenn eine Person den Weg immer wieder gegangen ist, kennt sie die Route irgendwann so gut, dass sie nicht mehr großartig darüber nachdenken muss.
Beim Auswendiglernen ist es ähnlich. Je mehr Wiederholungen stattfinden, desto einfacher wird es, die Inhalte abzurufen. Aus diesem Grund sollte der Lernende am besten mehrere Einheiten pro Tag einbauen, in denen er sich das angeeignete Wissen in Erinnerung ruft.
Tipp Nr. 4: Mnemotechniken nutzen
Bei Mnemotechniken handelt es sich um Methoden, die dabei helfen, sich Inhalte zügig einzuprägen und gleichzeitig so zu verinnerlichen, dass sie jederzeit abrufbar sind. Dabei stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl.
Zu den Gemeinsamkeiten gehört aber, dass die Inhalte verknüpft werden. Die Verknüpfungen können aus Lebewesen, Gegenständen oder Orten bestehen, aus denen anschließend eine Geschichte gebildet wird.
Angenommen, der Lernende will sich die Zahl 2281 merken. Dann verbindet er für die sich die Ziffer 2 mit einem Schwan, die 8 mit einem See und die 1 mit einem Baum.
Als Geschichte denkt er sich aus, dass zwei Schwäne über einen See schwimmen, an dessen Ufer nur ein einziger Baum steht. Wenn immer sich der Lernende nun seine Geschichte vorsagt, kann er die Zahlen herausfiltern.
Mnemotechniken erfordern natürlich etwas Übung. Außerdem muss der Lernende die Technik finden, die ihm am besten liegt. Doch der Aufwand lohnt sich, denn die Verfahren können an vielen Stellen genutzt werden.
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