Infos und 12 Tipps zum Lesen lernen, Teil 3

Infos und 12 Tipps zum Lesen lernen, Teil 3

Ob in der Schule, im Beruf oder im alltäglichen Leben: Das Lesen gehört zu den grundlegenden Fähigkeiten, ohne die es kaum geht. Deshalb sind die Eltern gut beraten, wenn sie die Lust am Lesen bei ihren Kindern wecken und fördern. Denn etwas mit Spaß zu lernen, fällt deutlich leichter, als etwas lernen zu müssen. Jedes Kind hat aber sein individuelles Tempo.

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Infos und 12 Tipps zum Lesen lernen, Teil 3

Ein Kind macht recht schnell große Fortschritte, während es bei einem anderen Kind länger dauert. Geduldig zu bleiben und das Kind im Lernprozess zu motivieren, ist daher sehr wichtig. Doch wie können die Eltern ihr Kind beim Lesen lernen unterstützen?

In einer Beitragsreihe haben wir Infos und Tipps zum Thema zusammengestellt. In den beiden vorhergehenden Teilen ging es um grundlegende Infos zum Lesen lernen. Außerdem haben wir mit den Tipps begonnen.

Jetzt, im letzten Teil 3, setzen wir die Tipps fort!:

  1. Leseübungen mit Anlauten machen.

Der Laut, mit dem ein Wort beginnt, ist der sogenannte Anlaut. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen einzelnen Buchstaben. Beim Lesen sollten die Kinder zuerst die Anlaute lernen. Denn auf diese Weise können die Kinder Zusammenhänge mit Wörtern herstellen und sich dadurch auch Wortmuster besser merken.

Ein bewährter Weg ist, die Anlaute in alphabetischer Reihenfolge durchzugehen. Anschließend kommen Umlaute und Buchstabenkombinationen an die Reihe.

Ein paar Beispiele für Anlaute:

  • A – Apfel, Ampel, Arbeit

  • B – Banane, Ball, Baum

  • C – Clown, Computer

  • D – Delfin, Dose, Dinosaurier

  • PF – Pferd, Pfanne

  • SCH – Schaf, Schule, Schere

Wer möchte, kann sogenannte Anlaut-Tabellen oder Poster mit Buchstaben im Kinderzimmer aufhängen. So bleiben die Buchstaben und Wörter im Blickfeld. Die Bilder gibt es fertig zu kaufen. Sie können aber natürlich auch selbst gestaltet werden.

Generell hilft es beim Lesen lernen, Wörter und Bilder miteinander zu verknüpfen. Das Kind kann so einfacher ein Gefühl für Laute und Wörter entwickeln, weil es sich unter den einzelnen Buchstaben etwas vorstellen kann. Buchstaben alleine sind mitunter zu abstrakt.

  1. Die Aussprache von In- und Auslauten üben.

Neben Anlauten gibt es auch sogenannte Inlaute und Auslaute. Die Inlaute befinden sich mitten im Wort, während die Auslaute am Ende eines Wortes stehen.

Auch hier wieder ein paar Beispiele für die Inlaute IE und AU sowie die Auslaute CH, ER und SS:

  • IE – Biene, Liebe, Fliege

  • AU – Haus, Maus, Brause

  • CH – Buch, Blech, Bach

  • ER – Mauer, Bauer, Leiter

  • SS – Kuss, Fluss, Schluss

Die In- und Auslaute sollten aber erst dann geübt werden, wenn das Kind die Anlaute sicher beherrscht. Denn wenn zu viel durcheinander gelernt wird, entsteht Verwirrung, die überfordern und zu Frust führen kann.

  1. Mit Apps das Lesen lernen.

Kinder begeistern sich oft für das Smartphone oder das Tablet. Apps können ein hilfreiches Instrument sein, um das Lesen zu lernen und zu üben. Denn sie vermitteln das Wissen auf kindgerechte und spielerische Art.

Einige Apps sind kostenlos, für andere Apps fällt eine geringe Gebühr an. Die Anwendungen haben oft verschiedene Schwierigkeitsstufen und sind in Lerneinheiten, Kapitel oder Level gegliedert.

Hat das Kind ein Kapitel erfolgreich abgeschlossen, sammelt es Sterne oder Pokale als Belohnung, bekommt ein Bild zum Ausmalen oder kann ein kurzes Spiel spielen.

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Die Apps richten sich an verschiedene Zielgruppen. So gibt es Apps für Leseanfänger, die dabei helfen, einzelne Buchstaben kennenzulernen und erste Einzelwörter zu lesen. Andere Apps sind für Kinder im Grundschulalter gedacht, die schon erste Lesekenntnisse haben.

Bei der Auswahl ist deshalb wichtig, darauf zu achten, für wen die Anwendungen geeignet sind. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Kind nichts mit der App anfangen kann, weil sie zu einfach und damit langweilig oder andersherum zu anspruchsvoll ist.

  1. Gemeinsam lesen und klatschen.

Um das Lesen zu lernen und zu üben, ist das Lesen selbst natürlich die beste Übung. Deshalb sollten die Eltern mit ihrem Kind möglichst oft gemeinsam lesen. Dabei müssen es nicht immer gleich lange Geschichten sein. Einzelne Sätze, kurze Gedichte, Kinderlieder und andere kurze Texte eignen sich genauso gut.

Für den Anfang können die Eltern ein kurzes Stück vorlesen und das Kind liest es nach. Um die lautlichen Einheiten zu verdeutlichen, sollten die Eltern zum einen auf die richtige Betonung achten.

Zum anderen können sie zusammen mit dem Kind im Rhythmus der Silben klatschen. Dabei wird für jede Silbe einmal in die Hände geklatscht. Das Wort „Hund“ zum Beispiel bekommt einen Klatscher, während bei der „Gur-ke“ zweimal geklatscht wird.

Im ersten Moment mag das Klatschen ungewohnt sein. Aber es trägt dazu bei, ein Gespür für die Silben zu bekommen. Außerdem wird das Lesen dadurch abwechslungsreicher und das Lernen macht mehr Spaß.

  1. Zungenbrecher für eine gute Aussprache nutzen.

Kann das Kind schon zusammenhängende Wörter und ganze Sätze flüssig lesen, kann an der Aussprache gefeilt werden. Viele Kinder werden unsicher, wenn sie laut vorlesen sollen, weil sie fürchten, Fehler zu machen.

Ein schönes Training für die Aussprache sind Zungenbrecher. Sie regen zum Lachen an, wenn die Wörter zwar richtig gelesen werden, die Zunge aber ins Straucheln kommt.

Zungenbrecher, mit denen Kinder das Lesen und die Aussprache üben können, sind zum Beispiel:

  • Ein braver Hai isst Haferbrei.

  • Schnecken essen Kresse nicht, denn Kresse schmeckt den Schnecken nicht.

  • Es klapperten die Klapperschlangen bis ihre Klappern schlapper klangen.

  • Unser Hund heißt Kunterbunt. Kunterbunt heißt unser Hund.

  • Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut.

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Thema: Infos und 12 Tipps zum Lesen lernen, Teil 3

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Bernhard Staube, - Inhaber Agentur für Schülerhilfe, Sabine Menkemann, - Lehrkraft Deutsch/ Mathe, Matthias Kurz, - Pädagoge berufsbildene Schule, Canel Gülcan, Studentin Lehramt Germanistik / Religion, sowie Christian Gülcan, Unternehmer/ Inhaber Medienagentur, Arbeitgeber, Betreiber und Redakteur dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bildung, Lernen, Schulen und Weiterbildung.

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