Die wichtigsten Infos zur Versetzung in der Schule

Die wichtigsten Infos rund um die Versetzung in der Schule

Das laufende Schuljahr neigt sich allmählich dem Ende zu und die meisten Schüler werden nach den Sommerferien die nächst höhere Klasse besuchen. Wie jedes Jahr wird es aber auch wieder ein paar Schüler geben, die das Klassenziel nicht erreicht haben und folglich nicht versetzt werden, sondern die Klassenstufe wiederholen müssen.

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Aber wie ist die Versetzung eigentlich geregelt? Wann muss und wann kann ein Schüler eine Klasse wiederholen?

Hier die wichtigsten Infos rund um
die Versetzung in der Übersicht:

Wann wird ein Schüler nicht versetzt?

Stehen die Chancen auf eine Versetzung nicht allzu gut, erfahren der Schüler und seine Eltern dies oft schon nach dem Ende des ersten Schulhalbjahres. In diesem Fall findet sich im Halbjahreszeugnis nämlich der Hinweis “Versetzung gefährdet”. Zeichnet sich später ab, dass der Schüler das Klassenziel wohl nicht erreichen wird, benachrichtigt die Schule die Eltern durch einen sogenannten blauen Brief.

Grundsätzlich hängt die Versetzung immer von den erbrachten Leistungen des Schülers ab. Hat der Schüler im Laufe des Schuljahres bei Klassenarbeiten und in Sachen mündliche Mitarbeit nur schlechte Noten erzielt oder andere geltende Anforderungen nicht erfüllt und damit am Ende des Schuljahres im Ergebnis die Leistungsnachweise, die für eine Versetzung erforderlich sind, nicht erbracht, hat er das Klassenziel nicht erreicht.

Im Hinblick auf die Leistungen, die eine Versetzung voraussetzt, gibt es in den einzelnen Bundesländern und zusätzlich je nach Schulart aber unterschiedliche Regelungen. So ist in einigen Bundesländern eine Versetzung ausgeschlossen, wenn in den Haupt- und Kernfächern einmal nur die Note ungenügend oder zweimal die Note mangelhaft auftaucht.

In anderen Bundesländern kann sich der Schüler in insgesamt drei Fächern die Noten mangelhaft oder ungenügend leisten. Entscheidet die Schulleitung, dass ein Schüler nicht versetzt wird, handelt es sich um einen Verwaltungsakt. Dieser kann grundsätzlich durch einen förmlichen Rechtsbehelf angefochten werden.

Was hat es mit dem sogenannten

Notenausgleich auf sich?

Ist die Versetzung in Gefahr, kann möglicherweise der sogenannte Notenausgleich den Schüler vor einer Ehrenrunde bewahren. Notenausgleich bedeutet, dass der Schüler schlechte Leistungen in einem Schulfach durch gute Leistungen in einem anderen Schulfach ausgleicht. Auch beim Notenausgleich finden jedoch spezielle Vorschriften Anwendung, die je nach Bundesland und Schulart sehr unterschiedlich ausfallen.

Teilweise gilt, dass auch der Notenausgleich das Sitzenbleiben nicht verhindern kann, wenn der Schüler die aktuelle Klasse bereits zum zweiten Mal besucht oder wenn er dank eines Notenausgleichs schon in die jetzige Klasse versetzt wurde. In einigen Bundesländern ist ein Ausgleich zudem auf bestimmte Fächer begrenzt.

So gibt es beispielsweise Bundesländer, in denen die Note ungenügend im Schulfach Deutsch oder als Bewertung der mündlichen Mitarbeit nicht ausgeglichen werden kann und folglich eine Versetzung ausgeschlossen ist, egal wie gut die Leistungen in den anderen Fächern waren.

Wann kommt eine Nachprüfung in Frage?

Hat ein Schüler das Klassenziel nicht erreicht, kann er unter Umständen eine Nachprüfung ablegen. Meistert er diese erfolgreich, muss er die Klasse doch nicht wiederholen, sondern wird versetzt. Ob eine Nachprüfung in Frage kommt, liegt grundsätzlich im Ermessen der Klassenkonferenz und wird je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt.

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In aller Regel entscheidet sich die Schulleitung aber nur dann für eine Nachprüfung, wenn besondere Umstände vorliegen und der Schüler das Klassenziel nur knapp verfehlt hat. Solche Umstände können beispielsweise darin bestehen, dass der Schüler längere Zeit krank war oder erst im Laufe des Schuljahres an die Schule gekommen ist.

Eine Nachprüfung findet immer kurz vor dem Beginn des neuen Schuljahres statt, so dass der Schüler die Sommerferien nutzen kann, um sich auf die Prüfung vorzubereiten.

Was gilt für eine freiwillige

Wiederholung des Schuljahres?

Hat ein Schüler das Klassenziel nicht erreicht, wird er nicht versetzt. Ein Schüler kann sich aber auch freiwillig dafür entscheiden, eine Klasse zu wiederholen. Dies ist zum einen möglich, indem seine Eltern einen Antrag stellen. In der Folge wiederholt der Schüler die Klasse noch einmal komplett.

Zum anderen kann der Schüler von der sechsten bis zur elften Klasse während eines Schuljahres in die vorhergehende Jahrgangsstufe zurückwechseln. Erfolgt die Rückstufung im ersten Schulhalbjahr oder spätestens direkt nachdem der Schüler sein Zwischenzeugnis erhalten hat, wird dies nicht so gewertet, als wäre er sitzengeblieben.

Allerdings ist eine freiwillige Wiederholung in den meisten Bundesländern nur dann möglich, wenn die Aussicht besteht, dass der Schüler seine Leistungen tatsächlich verbessern kann. Außerdem kann sich ein Schüler allein schon wegen der gesetzlichen Höchstdauer der Schulzeit nicht beliebig oft zurückstufen lassen.

Übrigens ist es nicht nur möglich, eine Klasse freiwillig zu überholen, sondern besonders gute Schüler können eine Klasse auch überspringen. Wie bei einer freiwilligen Wiederholung stellen die Eltern hierzu einen Antrag, über den die Schulleitung dann entscheidet. In einigen Bundesländern sind die Schulen dabei verpflichtet, eine Beratung durchzuführen, wie der Schüler den Lehrstoff aus der übersprungenen Klasse aufholen kann.

Welche Regelungen gibt es an Privat- und

an staatlichen Gesamtschulen?

In Privatschulen wie Waldorf- oder Montessorischulen und an staatlichen Gesamtschulen basiert nicht nur die Notengebung auf einem anderen Prinzip, sondern auch die Versetzungsfrage wird anders gehandhabt. So besuchen Schüler an Waldorfschulen beispielsweise von der ersten bis zur zwölften Klasse feste Klassenverbände und bereiten sich während des 13. Schuljahres auf das Abitur vor. Noten im klassischen Sinne gibt es nicht und ein Schüler kann auch nicht sitzenbleiben.

Stattdessen werden in den Zeugnissen die Lernfortschritte, der Leistungsstand und die Persönlichkeitsentwicklung in Form von individuellen Beurteilungen dokumentiert. An staatlichen Gesamtschulen wiederum gibt es einen gemeinschaftlichen Unterricht und zusätzlich dazu stellen sich die Schüler ein Kursprogramm mit verschiedenen Schwerpunkten zusammen.

In einigen Bundesländern gibt es bis zur achten Klasse nur Berichtszeugnisse, die den individuellen Lernprozess beschreiben. Erst ab der neunten Klasse werden die Schüler nach dem klassischen Notensystem bewertet und auch erst ab diesem Zeitpunkt werden Schüler im herkömmlichen Sinne versetzt oder können sitzenbleiben.

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Bernhard Staube, - Inhaber Agentur für Schülerhilfe, Sabine Menkemann, - Lehrkraft Deutsch/ Mathe, Matthias Kurz, - Pädagoge berufsbildene Schule, Canel Gülcan, Studentin Lehramt Germanistik / Religion, sowie Christian Gülcan, Unternehmer/ Inhaber Medienagentur, Arbeitgeber, Betreiber und Redakteur dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bildung, Lernen, Schulen und Weiterbildung.

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