7 Tipps für effektives Lernen
Ob in der Schule, während der Ausbildung, im Beruf oder im Privaten: Das Lernen hört nie auf. Es gibt immer wieder Situationen, in denen es gilt, sich neues Wissen anzueignen, das vorhandene Wissen zu erweitern oder früheres Wissen aufzufrischen.
Dabei sind kleinere Lernpakete oft kein Problem. Doch spätestens wenn viel Lernstoff ansteht, stellt sich die Frage, wie am besten und effektivsten gelernt werden kann.
Ein Patentrezept fürs Lernen gibt es nicht. Denn letztlich lernt jeder anders. Während der eine am besten lernt, wenn er die Inhalte vor sich sieht, kann sich ein anderer den Stoff besser merken, wenn er ihn hört.
Wieder ein anderer muss Dinge fühlen, bewegen oder anwenden, damit er sie sich einprägen kann. Es gibt Lernende, die gerne ruhig und für sich alleine arbeiten, während andere in Lerngruppen schneller ans Ziel kommen.
Letztlich muss also jeder für sich selbst herausfinden, welcher Lerntyp er ist und welche Lerntechnik ihm am besten liegt. Doch es gibt ein paar Punkte, die für alle gelten.
Wir haben sieben solcher Tipps für
effektives Lernen zusammengetragen:
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Inhalt
Tipp: Eigene Aufzeichnungen erstellen.
Um sich Inhalte einzuprägen, sind vorgefertigte Listen und Tabellen nicht sehr hilfreich. Besser ist, wenn sich der Lernende seine eigenen Aufzeichnungen erstellt. Ob er die Inhalte dabei in eigenen Stichworten notiert, sich einen Spickzettel schreibt oder eine Mind-Map malt, ist zweitrangig.
Entscheidend ist, dass sich der Lernende intensiv mit dem Lernstoff beschäftigt. Je mehr Sinne am Lernprozess beteiligt sind, desto eher prägen sich die Inhalte ein.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich der Anteil vom Lernstoff, der im Gedächtnis haften bleibt, nach der Art, wie er bearbeitet wird, staffelt. Demnach prägen sich die Inhalte am schlechtesten ein, wenn der Lernende einfach nur liest. Handelt er hingegen aktiv, beispielsweise indem er die Inhalte liest, in eigenen Worten formuliert, aufschreibt und in einer Übungsaufgabe praktisch anwendet, ist die Quote am höchsten.
[Lernenquoten]
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Tipp: Verknüpfungen schaffen.
Vor allem einzelne Daten wie Zahlen, Werte oder Stichworte prägen sich besser ein, wenn sie in einen Zusammenhang gestellt werden. Der Lernende sollte deshalb versuchen, Verknüpfungen zu schaffen.
So kann er sich beispielsweise ein Bild überlegen oder eine Geschichte ausdenken und den Inhalt dort einbauen. Vielleicht gibt es auch Eselsbrücken oder Merksätze, auf die der Lernende zurückgreifen kann.
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Tipp: Es bei einem Thema pro Tag belassen.
Die Hirnforschung hat herausgefunden, dass der menschliche Arbeitsspeicher vergleichsweise klein ist. Durch ein gezieltes Gedächtnistraining lässt sich der Arbeitsspeicher zwar vergrößern. Ohne Spezialtraining ist bei den meisten Menschen aber nach höchstens zehn Begriffen Schluss. Kaum jemand kann sich mehr als diese zehn Begriffe auf einmal merken und dauerhaft einprägen.
Für den Lernenden bedeutet das, dass er sich pro Tag auf ein Thema beschränken sollte. Es bringt nicht viel, wenn der Lernende von einem Unterrichtsfach zum nächsten wechselt und sich dauernd neue Inhalte vornimmt. Denn die vielen verschiedenen Sachverhalte wird er sich ohnehin nicht alle einprägen können.
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Tipp: Lernen – und nicht nur lesen.
Wenn der Lernende Inhalte liest, bedeutet das nicht, dass er sie dadurch auch lernt. Das gilt selbst dann, wenn er beim Lesen konzentriert und sehr aufmerksam ist. Damit er die Inhalte lernt, muss er aktiv damit arbeiten.
Das kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Lernende die Inhalte in eigenen Worten aufsagt, sie einem Dritten erklärt oder Übungsaufgaben dazu löst. Durch das aktive Beschäftigen mit dem Stoff wird das Wissen ins Gehirn übertragen, dort als „verstanden“ markiert und abgespeichert.
Arbeitet sich der Lernende lesend durch seinen Stoff, dann sollte er wenigstens laut lesen. Da mit dem Gehör auf diese Weise noch ein weiterer Sinn beteiligt ist, erhöht sich die Einpräg-Quote zumindest ein bisschen.
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Tipp: Regelmäßig wiederholen.
Steht eine wichtige Klassenarbeit, eine Klausur oder eine Prüfung an, neigt so mancher Lernende dazu, kurz vorher mit dem Lernen anzufangen und dafür dann nächtelang durchzupauken. Meist ist der Erfolg dieser Strategie aber bestenfalls mäßig. Denn um nennenswerte und nachhaltige Lernfortschritte zu erzielen, kommt es nicht darauf an, wie lange der Lernende büffelt. Viel wichtiger ist, dass er das Erlernte regelmäßig wiederholt.
Wiederholungen sind wichtig, damit sich der Lernstoff dauerhaft im Gedächtnis verankert und bei Bedarf abgerufen werden kann. Fallen die Wiederholungen weg, schrumpft das Erinnerungsvermögen immer weiter zusammen, bis von dem Erlernten schließlich kaum noch etwas übrig ist.
Der Lernende sollte bei seinen Lerneinheiten also immer etwas Zeit für Wiederholungen einplanen. Dabei müssen die Lerneinheiten gar nicht sehr lang sein. Wenn der Lernende jeden Tag nur eine halbe Stunde lang bereits gelernten Stoff wiederholt, reicht das völlig aus, um echte Lernerfolge zu erzielen.
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Tipp: Einen Plan aufstellen.
Auch Lernerfolge wollen geplant sein. Denn klare Strukturen und festgelegte Abläufe sind zum einen hilfreiche Orientierungspunkte und geben Sicherheit. Zum anderen fördern sie die Motivation. Jeder Punkt, den der Lernende abhaken kann, macht ihm nämlich deutlich, was er schon alles geschafft hat.
Dabei sollte der Lernende seinen Plan am besten rückwärts aufstellen. Sein Ausgangspunkt ist also sein Ziel. Dieses Ziel kann eine Klassenarbeit, das nächste Zeugnis oder das Ende des Schuljahres sein.
Von diesem Punkt aus verteilt der Lernende dann seine Lerneinheiten bis zum aktuellen Datum. Damit legt er fest, wann er was lernen wird. Ergänzt werden die Lernpakete um Einheiten für Wiederholungen, Zeiten für das Bearbeiten von Übungsaufgaben und Pausen.
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Tipp: Das Lernen zum festen Ritual machen.
Wer effektiv lernen möchte, sollte sich einen bestimmten Ort dafür auswählen und eine feste Zeit dazu festlegen. Beim Ort kann es sich um eine Bibliothek, eine Parkbank, aber auch ganz einfach nur um den heimischen Schreibtisch oder den Esstisch handeln. Die Lernzeit kann beispielsweise gleich morgens, nach dem Mittagessen oder vor dem Spielfilm am Abend sein. Die Idee dahinter ist, den inneren Schweinehund auszutricksen.
Im Prinzip ist es wie mit dem Zähneputzen: Nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen führt der Weg ins Badezimmer, wo ganz selbstverständlich zu Zahnbürste und Zahnpasta gegriffen wird.
Dieses Ritual gehört zum normalen Ablauf dazu. Es wird nicht großartig darüber nachgedacht und es wird auch nicht in Frage gestellt. Und ein ebenso selbstverständliches Ritual sollte das Lernen werden.
Nimmt sich der Lernende vor, in den nächsten Tagen zu lernen, muss er sich dazu überwinden. Und oft wird er Ausreden finden, warum er ausgerechnet jetzt doch keine Zeit hat. Ist die kurze Lerneinheit hingegen alltägliche Routine geworden, tauchen die inneren Widerstände erst gar nicht mehr auf.
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