Hilfreiche Tipps zum Umgang mit Kindern mit ADS/ADHS
ADS oder ADHS sind nicht unbedingt Phänomene der Neuzeit. In der Literatur dürfte der Struwwelpeter zu den bekanntesten Beispielen gehören und in diesem Buch findet sich auch die Geschichte des Zappel-Philipp, die bis heute geläufige volkstümliche Bezeichnung für ADS.
Das Kürzel ADS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und bezeichnet eine psychische Störung, die vielfach bereits im Kindesalter beginnt.
Zu den wesentlichen Symptomen gehören ein impulsives Verhalten und eine Aufmerksamkeitsschwäche, kommt zusätzlich Hyperaktivität hinzu, wird von ADHS gesprochen. Die Erkrankung kann unterschiedlich stark und verschieden ausgeprägt sein, bei einigen Kindern steht die Aufmerksamkeitsschwäche und bei anderen Kindern die Hyperaktivität im Vordergrund. Für die Eltern ist die Erkrankung eine tägliche Belastungsprobe. Auf der einen Seite haben von ADS betroffene Kinder häufig tolle Ideen und können ihre Eltern immer wieder zum Lachen bringen.
Auf der anderen Seite wird die Geduld durch die ständige Unaufmerksamkeit und Unkonzentriertheit auf eine harte Probe gestellt, so dass die Eltern nicht selten ausgelaugt und mit ihren Nerven am Ende sind. Nun stellt sich aber die Frage, was Eltern und Erzieher tun können, um sich und den betroffenen Kindern den Alltag trotz Krankheit zu erleichtern.
Hier einige hilfreiche Tipps zum Umgang mit Kindern mit ADS/ADHS:
Die Krankheit verstehen und auf das Kind eingehen.
ADS und ADHS sind Krankheitsbilder, die nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch und vor allem deren Umfeld täglich vor neue Herausforderungen stellen. Wichtig für Kinder mit ADS/ADHS ist daher eine Erziehung, die auf ihre Bedürfnisse und Probleme ausgerichtet ist. Der erste und wichtigste Schritt für die Eltern besteht darin, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Die Eltern müssen verstehen, dass das Verhalten ihres Kindes nicht persönlich oder gar böse gemeint ist, ihr Kind sie also weder ärgern noch provozieren möchte.
Mit der richtigen Einstellung zu der Erkrankung wird es den Eltern leichter fallen, die notwendige Ausdauer und Geduld aufzubringen. Der nächste Schritt besteht dann darin, einfühlsam, liebevoll und intensiv auf das Kind einzugehen. Wenn die Eltern ein Gespür für die besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten ihres Kindes entwickeln, wird es ihnen besser gelingen, Situationen zu verstehen und Eskalationen zu vermeiden.
Hilfreich können dabei auch spezielle Kurse für Eltern mit ADS/ADHS-Kindern oder professionelle Unterstützung durch Psychologen und Therapeuten sein.
Klare Regeln aufstellen und Vorbild sein.
Für Kinder mit ADS/ADHS sind klare Strukturen und geregelte Abläufe im Alltag sehr wichtig, denn so können sie sich auf das, was sie erwartet, einstellen. Ein bewährtes Hilfsmittel in diesem Zusammenhang ist ein Wochenplan, der sämtliche Stationen und Aktivitäten eines Tages benennt, beispielsweise in Form von Aufstehen, Waschen und Anziehen, Frühstück, Schule, Mittagessen, Hausaufgaben, Freizeit und so weiter.
Das Kind hat so eine Orientierungsgrundlage, auf die es jederzeit zurückgreifen kann. Zudem sollten die Eltern mit ihrem Kind klare Regeln vereinbaren und darauf achten, dass die Regeln eingehalten werden. Dabei dürfen dann natürlich Lob und Belohnungen nicht fehlen, genauso sollten aber auch Regelverstöße nicht unkommentiert bleiben.
Die Eltern müssen sich immer wieder selbst dazu ermahnen, ihr Kind liebevoll, einfühlsam und gleichzeitig konsequent zu erziehen. Hierzu gehört auch, dass die Eltern eine Rolle als Vorbild übernehmen und sich selbst ebenfalls an die vereinbarten Regeln halten. Andernfalls würde das elterliche Verhalten das Kind nur unnötig verwirren und könnte sich langfristig negativ auf die Entwicklung auswirken.
Ruhe ausstrahlen.
Kinder mit ADS/ADHS denken nicht großartig nach, sondern handeln in aller Regel spontan. Gleichzeitig sind sie in den meisten Fällen sehr sensibel und nehmen Emotionen sehr deutlich wahr. Die Eltern sollten daher immer versuchen, Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen, auch wenn dies zugegebenermaßen mitunter recht schwierig sein kann.
Laute Diskussionen, lange Predigten oder ein hektisches Rumgefuchtel werden letztlich allerdings nichts bringen, denn dadurch schaukelt sich die Situation nur immer weiter hoch, die Botschaft kommt beim Kind aber nicht an. Die Eltern sollten sich daher das Sprichwort „In der Ruhe liegt die Kraft“ immer wieder ins Gedächtnis rufen.
Die Naturheilkunde als sanftere Alternative zur Schulmedizin.
Die Schulmedizin arbeitet im Zusammenhang mit ADS und ADHS häufig mit Psychopharmaka. Eine sanftere Alternative oder sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin kann aber auch die Naturheilkunde sein. Die Homöopathie setzt ganzheitlich und individuell an, behandelt also nicht nur die Krankheit als solches, sondern berücksichtigt das Kind mit all seinen Eigenschaften, Charakterzügen, Vorlieben, Ängsten, Abneigungen und Verhaltensweisen.
Vielfach arbeitet die Naturheilkunde bei der Behandlung von ADS und ADHS auch mit einer Ernährungstherapie. Hintergrund hierzu ist, dass die klassische Naturheilkunde die Annahme zugrunde legt, dass jeder aufgenommene Stoff eine spezifische Wirkung hat.
Im Rahmen der Ernährungstherapie geht es dann darum, ein auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes abgestimmtes, ausgewogenes und gesundes Ernährungskonzept auszuarbeiten.
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